Wann ist eine externe SSD sinnvoll?

Halbleiterbasierte Festplatten (SSD, “Solid State Drive“) haben die herkömmlichen mechanischen Festplattenlaufwerke (HDD, “Hard Disk Drive“) weitgehend verdrängt. Sie sind robust, weniger störanfällig und vor allen Dingen wesentlich schneller.

Auch als externes Laufwerk zum Anschluss an einen USB-Port sind SSDs erhältlich. Durch die fallenden Preise für Speicherplatz in den vergangenen Jahren ist derzeit ein externes SSD-Laufwerk mit 1 TB für bereits weniger als 50 Euro erhältlich.

Doch für welche Zwecke lohnt sich die Anschaffung eines externen Laufwerks? Wann ist eine externe SSD sinnvoll? Und für wen ist eine externe SSD geeignet? Darüber informieren wir dich in diesem Artikel.

Die klassische Anwendung: Datensicherung

Die eingebaute Festplatte eines PCs oder Notebooks hat weder als HDD noch als SSD eine unbegrenzte Lebensdauer. Im Falle eines Defektes droht vollständiger Datenverlust. Dies kann nicht nur ärgerlich, sondern im Fall von geschäftlichen Daten sogar existenzbedrohend sein.

Zwar gibt es heute Cloud-Lösungen, die wichtige Daten in regelmäßigen Abständen auf Speicherplätze im Internet sichern, was aber unter Umständen gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) verstößt. So sollte man insbesondere Kundendaten nicht bei Cloud-Anbietern außerhalb der EU parken.

Bei einer Datensicherung auf einer externen SSD bleiben die Daten im eigenen Haus und können durch physische Maßnahmen (z. B. Ablage im Tresor) vor unbefugtem Zugriff geschützt werden.

Filme und Serien flexibel auf SSD speichern

Auch wenn interne Festplattenlaufwerke im PC oder Laptop heute mehr als genug Speicherplatz bieten – wer versucht, mehrere ganze Spielfilme zu speichern, wird schnell feststellen, dass auf diese Weise der Platz knapp werden kann.

Hier lohnt es sich, diese Datenmengen auf ein externes Laufwerk auszulagern, damit diese nicht den PC-Speicherplatz blockieren. Je nach Kompression belegt ein Video in Spielfilmlänge etwa 5 bis 8 GB, somit passen auf eine externe SSD mit 1 TB bis zu 200 Spielfilme.

Somit kann bei der Nutzung einer oder mehrerer externer SSDs über das Anlegen eines Spielfilmarchivs mit geringem physischem Platzbedarf nachgedacht werden.

Datentransport

Das Thema Videos und Spielfilme leitet passend auch zum Aspekt des Datentransports über. So kann eine komplette Videosammlung auf einer externen SSD problemlos zu einem Filmabend bei Freunden mitgenommen werden. Die SSD kann dort per USB an einen PC oder an ein Home-Entertainment-System oder Festplattenrekorder angeschlossen werden.

Ein weiterer Vorteil: Wenn du die externe SSD mit den Filmen mit deinem Handy oder Tablet verbindest, dann kannst du die Videos auch unterwegs schauen. So kannst du dir ganz einfach auf längeren Reisen die Zeit vertreiben:

Eine externe SSD ist mit einem Handy verbunden: So kann man auf dem Handy die auf der SSD gespeicherten Videos abspielen.
Mit einer externen SSD ganz einfach Filme auf dem Handy oder dem Tablet schauen. Hier ist eine Samsung Portable T5 an ein Samsung Galaxy A52 angeschlossen.

Natürlich funktioniert dies auch mit Musik- oder Fotodateien. So nutzen viele DJs externe Laufwerke für den Transport ihrer Musiksammlung zu ihren Auftritten.

Auslagern von Dateien

Die Problematik der großen Datenmengen haben wir bereits bei den Videodateien angesprochen. Diese werden unter Umständen nicht ständig genutzt, belegen aber kostbaren Speicherplatz.

Was spricht also dagegen, diese vorübergehend auf eine externe SSD auszulagern?

Auch professionelle Video- und Fotoeditoren gehen so vor: Ein umfangreiches Videoschnittprojekt belegt im unkomprimierten Format viele GB auf der Festplatte des Rechners. Manche Projekte haben jedoch eine lange Bearbeitungszeit. So können jederzeit Zwischenstände auf ein externes Laufwerk ausgelagert werden und später wieder auf den PC zurückgespielt werden.

Sicherung vom Systemlaufwerk

Die normale Datensicherung haben wir schon erwähnt, aber auch das Wiederherstellen einer kompletten Arbeitsumgebung mit einer Neuinstallation aller Programme und der Wiederherstellung aller individuellen Einstellungen kann mitunter mehrere Tage in Anspruch nehmen.

Mit einer Sicherung des kompletten internen PC-Laufwerks auf ein externes SSD-Laufwerk kann dieses innerhalb kürzester Zeit wieder hergestellt werden.

Für einen solchen Fall muss nicht einmal ein Hardwareschaden eintreten. Wer hat es nicht schon erlebt, dass durch die Installation eines neuen Programms oder durch Virenbefall ein PC oder Notebook irreparabel außer Gefecht gesetzt wird?

Mit dem Einspielen eines gesicherten Disk-Images der gesamten System-Festplatte ist man schnell wieder arbeitsfähig.

Physische Datensicherung und digitaler Nachlass

Von der Datensicherung von wichtigen Geschäftsdaten sprachen wir bereits. Der große Vorteil von physischen Datenträgern wie einer externen SSD ist, dass dieser vor unbefugtem Zugriff gesichert werden kann. So kann ein externes Festplattenlaufwerk etwa in einem Banktresor aufbewahrt werden, wo es vor Feuer- oder Wasserschäden geschützt ist.

Heutzutage ist es sogar möglich, einen Nachlass in digitaler Form zu hinterlassen. Alle erbschaftsrelevanten Daten können auf eine SSD abgelegt werden. Im eigentlichen Testament, das beim zuständigen Amtsgericht verwahrt wird, kann dann verfügt werden, wer Zugriff auf diese Daten erhalten soll.

Ein weiterer Fall, der in den vergangenen Jahren an Bedeutung zugenommen hat, ist die sichere Verwahrung von Kryptowerten. So können Daten einer Bitcoin-Wallet zugriffssicher auf eine SSD gespeichert werden und inklusive aller Keys und Wiederherstellungs-Phrasen ebenfalls in einem Tresor verwahrt werden.

Zwar könnte man für diese Anwendungszwecke auch kleine Speicherkarten (die aus der Fotowelt bekannten microSDs) nutzen, diese verfügen erfahrungsgemäß jedoch nicht über eine solche Langlebigkeit, wie sie externe SSDs vorweisen können.

Transportabler Arbeitsplatz

Wer häufig an wechselnden PCs arbeiten muss, kann mit einer externen SSD jederzeit seine gewohnte Arbeitsumgebung an jedem Rechner starten: Einfach das Laufwerk per USB an den Computer anschließen und den Rechner einschalten. Das Betriebssystem sowie alle Daten, Programme und Einstellungen kann man auf diese Weise zu jedem kompatiblen PC-Arbeitsplatz mitnehmen.

Externe SSD (hier Samsung Portable T5) an einem Laptop.
Keine Umgewöhnungszeit, sondern direkt und überall in der gewohnten Umgebung arbeiten. Mit einer externen SSD wird der Arbeitsplatz zum Mitnehmen Realität.

Für wen lohnt sich also eine externe SSD?

Kurze Antwort: Für alle!

Mittlerweile gibt es so viele sinnvolle Anwendungsfälle, wo eine SSD ihre Vorteile gegenüber HDD voll ausspielen kann. Einige Anwendungen wie das Abspielen von Filmen und Serien direkt von der SSD sind auch erst dank externer SSD möglich.

Und auch in Zukunft wird es noch weitere Anwendungen geben, die erst dank solcher Festplatten denkbar sind. Externe SSD lohnen sich also auch in Zukunft.

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